Friday, January 7, 2011

wer verspricht dir wahrhaftigkeit?

/wer verspricht dir wahrhaftigkeit?


das sind alles nur kurze traumsequenzen
- aneinandergereiht./


///
siebter januar zweitausendelf

wenn ich morgens aufwache fühlt es sich anders an, nicht nach zweitausendzehn, nicht auf diese art anders, andersdanders. es ist weich, abends kurz bevor ich einschlafe. morgens ist es aber nicht so gut. es riecht kalt und ich fühle mich nicht geborgen. manchmal bleibe ich dann liegen, länger, irgendwann merke ich, wie kalt meine hände sind, dann decke ich mich nochmal zu, drehe mich dreimal um, beschließe letztendlich doch aufzustehen. ich glaube, es fühlt sich falsch an, aber liegen bleiben, das geht auch nicht.
die sonne ist meist kalt.
heute war es neun uhr vierzig und die sonne kalt, oder gar nicht da, so genau weiß ich es nicht mehr – ich vergesse schnell.
der vormittag zieht sich um in einem abrupten ende zu müden, das ist so unerwartet, dass ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll.
gedanklich liege ich wieder im bett, drehe mich dreimal um und merke, wie kalt meine hände sind. dann fühle ich unter der decke, auf der suche nach wärme, an meinem körper entlang, meistens lege ich die hände gefaltet zwischen meine beine, die decke über den kopf und ein moment voller leere.
aber ich stehe, meine händer sind okay, ich spüre gänsehaut an den knien, ich komme ein bisschen nass aus dem bad, etwas mehr sonne am parkett, immer noch kalte, dann möchte ich alles in kisten packen und immer zur richtigen gehen um das richtige herausholen. ich bin zu müde um mich mit „richtig“ und „falsch“ auseinanderzusetzen, also lasse ich es, stehe vorm schrank und suche mir frische unterwäsche raus. es muss an die fünfzehn minuten gedauert haben, bis ich komplett bekleidet war. durch einen türrahmen, abbiegen, geradeaus, abbiegen, durch den nächsten türrahmen, spiegel, ich sehe mich – traurig.
ich zieh das shirt am hals etwas runter, lege mir die kalten hände ans schlüssenbein, das fühlt sich gut an. dann packe ich alles zusammen, ziehe die stiefeln, den mantel, einen schal an und höre die tür hinter mir ins schloss fallen. ich drehe mich nicht um.
ich bin sehr hell, alles an mir ist sehr hell. die stadt ist vernebelt hell, grau hell, das ist nicht so schön, heute lächel ich nicht.

0 comments:

Post a Comment

Blog Archive