die stadt tut mir weh - mein verlängerter arm der mich ohrfeigt.
ich fühle mich so leer. nicht mal tränen laufen über mein gesicht - nichts, nur leere.
ich starre geradeaus und denke mir, dass doch sowieso alles sinnlos ist.
alles - sinnlos.
alles sinnlos.
alles.
ich starre noch immer gerade aus - mache es eine weile, dabei fällt mir so viel wirres zeug ein, dass ich mir ernsthaft überlegt habe, mich vor den laptop zu setzen um ein buch zu schreiben.
tu ich aber nicht - zu faul - also weiter starren.
die wände sind etwas dreckig, oder es sind nur lichtflecken.
es ist schon dunkel draußen, in der mitte des raumes hängt eine einzelne glühbirne, hundert watt - ohne lampenschirm.
fünf minuten habe ich ins licht geschaut, wie eine motte wollte ich dem allen immer näher - dachte in den himmel zu kommen. am ende fand ich mich am fußboden wieder, auf dem rücken liegend, hilflos.
hilfe-los.
ich sah gar nichts mehr außer tausende, abertausende lichtpunkte, oder was weiß ich, nichts.
ich fuchtelte wie wild mit den armen herum und bildete mir ein in die weit geöffneten arme gottes zu gleiten. ich war ein schöner, weißer engel und lag nun nackt in gottes armen.
um vier uhr morgens wachte ich auf, meine augen kamen nicht ganz klar - mit nichts. überfordert hievte ich mich vom boden hoch um gleich wieder umzukippen. verdammte scheiße.
ich bin zu süß zum fluchen meinte s. zu mir, meinten alle. ich bin gehorsam und fluche wenn ich alleine bin.
fette beule am hinterkopf, auch egal gleich noch mit dem kopf gegen die wand - an der ich mich entlang taste, bis zum fenster. die luft brennt sich eisern in meine haut, ich lehne mich vor und falle fast. ich öffne die augen, sehe meine haare und straße. ich lasse los, lasse mich zurückfallen, parkett und dritte beule.
kein fluchen mehr - ich will gar nichts, (und) nie wieder.
das fenster ist noch offen und ich wünsche mir weinend vorhänge - ja, jetzt kann ich.
es fühlt sich gut an, so richtig gut. ich beschließe meine bedürfnisse auf das minimale zu reduzieren und konzentriere mich auf die tränen die heiß an den seiten runterlaufen. wunderschön muss das sein, ich bin fast etwas glücklich - könnte ich mich jetzt nur von oben betrachten.
plötzlich blicke ich zwischen zwei männerbeine, verdammt, wer ist das?
ich bleibe regungslos liegen, die heißen tränen sind das beste jetzt.
die beine öffnen sich einwenig, ich höre das öffnen oder schließen eines reisverschlusses -
aufgewacht.
verdammte scheiße, scheiß aufs fluchen, aufs nicht fluchen wollen. was passiert hier?
ich stehe auf mit drei beulen am kopf, eine davon an der stirn. ich mache mir nicht die mühe sie zu überschminken. am liebsten hätte ich jetzt noch ein blaues auge oder eine fette schramme über der linken augenbraue.
es dreht sich alles, ich ziehe high heels an. trage schwarze strumpfhosen und ein überlanges hemd, noch den weißen grobstrick cardigan drüber und ab aufs rad.
die kalte frühlingsluft fühlt sich dermaßen intensiv an, wie sie die haare aus dem gesicht weht die sich strähnig in meinem nacken treffen - ich habe eine woche nicht geduscht.
das ungewohnte licht tut ihr übriges.
meine letzte sonnenbrille habe ich irgendwo verloren, oder jemand hat sie mitgehen lassen, es ist so grell ich kann nichts sehen.
hunde bellen ein paar straßen weiter, ich fahre gegen ein rollendes auto, punkt.
scheinbar war ich nur wenige minuten weg, meine strumpfhose ist zerissen, meine knie blutig, schürfungen an hüfte und beinen, es gibt zu viel von mir.
ich schaue ins licht um entgültig nichts mehr zu sehen, außer ein paar besorgte köpfe über mich gebeugt, niemand schreit, alles watte.
ich weiß nicht wie viele tage vergangen sind, oder nur einer? vierundzwanzig stunden ohne erinnerung? ich hänge an einer infusion - was farbloses, was auch immer.
das facettenreiche weiß der raufasertapete über mir beginnt sich zu drehen, mein krankenbett, das fenster, der baum draußen, der ganze raum; alles dreht sich.
(der traum im traum im traum im traum...)
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