gefühlt:
das ist nyc.
lissabon, donnerstag, neunter juni zweitausendelf
lissabons frühmorgen
wir liegen nebeneinander in einem großen, kühlen bett, in einem großen kühlen raum. die helligkeit des morgens zur gänze verschluckt von den schweren vorhängen an den fenstern, bis zum boden hängen sie, doppelt, eine leinenschicht.
ich liege auf der - von uns aus - rechten seite (des betts) und er auf der linken. zwischen uns sind mehr als zwei gute handbreiten. unter der schweren decke staut sich so viel spannung an, dass es ganz heiß wird. wir wollen uns berühren, wir wollen beide einfach loslassen, nur wissen wir, wie animalisch und hemmungslos wir übereinander herfallen würden, und ist der gedanke noch so verlockend, sind wir künstler, die zwar die leidenschaft lieben, das sich vollkommen gehen lassen, das treiben, den genuss, die es aber nicht schätzen sich auf so uninspirierenden, niedrigen ebenen zu erleichtern. überhaupt geht es uns nicht um erleichterung, die würde uns nur hindern. erlösung steht paradox zur muse. geht es uns gut, geht es unserer kunst schlecht. leiden wir, erfreuen wir uns nach einer zeit an den orgastischen liebkosungen unserer muse. fast verrückt macht sie uns mit all den ideen die sie losküsst. zu wahnsinnigen werden wir und wahnsinnig gut das, was wir machen.
also liegen wir in dem kühlen großen und dunklen raum, in dem eigentlich kühlen, großen bett da, nebeneinander, mit mehr als zwei handbreiten abstand. es brennt unter der decke, aber keiner wagt es, sich zu bewegen.
doch, ich merke, dass er seine hand zaghaft bewegt, überlegend, ob er es wagen soll, wirklich handeln soll. er entscheidet sich für ja und lässt die hand an die eineinhalb handbreiten nach rechts, in meine richtung gleiten. es brennt noch immer. das verlangen hemmt mich, keine erlösung schreit es in mir, leid, leid, es heißt LEIDENschaft. seine hand dringt weiter zu mir vor, eineinviertel handbreiten, es fühlt sich an, als wäre sie ganz nahe.
ich spüre die wärme die seine gierende hand ausstrahlt, sie befriedigt mich, diese macht, diese für ihn nicht nicht bereichernde situation gefällt mir unglaublich gut, mein herz pocht fest, mehr wärme, mehr wärme, mehr, er hört meinen atmen.
ich kann nicht mehr, und greife zu, aber ganz langsam, leise, ganz zart - nicht zeigend wie es in mir aussieht. niemals das machen, was das innere verlangt. wie dumm wir sind, wir künstler, wie töricht.
nun liegen wir da, unsere hände ineinander veschlungen, ganz unschuldig, nur die unfassbare energie die durch uns fließt lässt uns zusammenzucken, überwältigt sind wir und einfach. die zufriedenheit macht die menschen dumm. nun haben wir uns, wenn auch nur die hände, mehr brauchen wir nicht in diesem moment. diese zufriedenheit erstickt jede inspiration im keim. ich sehe noch, wie er seine muse würgt, sie keine luft bekommt. wie er mich würgt, ich keine luft bekomme. drehe ich meinen kopf nach links sehe ich im dunkel nur seine ruhigen konturen, die vom atem auf und ab gehen.
erlösung steht paradox zur muse. geht es uns gut, geht es unserer kunst schlecht. leiden wir, erfreuen wir uns nach einer zeit an den orgastischen liebkosungen unserer muse. fast verrückt macht sie uns mit all den ideen die sie losküsst. zu wahnsinnigen werden wir und wahnsinnig gut das, was wir machen.
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